Statement

In letzter Zeit erhielten wir über diverse Kanäle Anfragen zur Karte «10 kleien N-lein» aus unserem Spiel «Kampf gegen das Bünzlitum» – von der Bitte, diese aus dem Spiel zu entfernen bis zum Erpressungsversuch. Dass diese Karte aneckt und nicht zeitgemäss ist, ist uns natürlich klar. Dass unsere Karten anecken ist jedoch auch der Sinn des Spiels. «Kampf gegen das Bünzlitum» ist ab 18 Jahren und beim Spiel geht es darum, Tabus zu brechen und politisch inkorrekt zu sein. Alles Schlechte auf der Welt totzuschweigen ist nicht im Sinne des Spiels.

Wir erhalten öfters Reaktionen zu spezifischen Karten. Diese Einwände (von «Fetten Weibern in Hotpants» bis «Hodenkrebs») sind für sich selbst genommen alle sehr valide. Bei (fast) jeder Person kommt irgendwann im Spiel der Zeitpunkt, an dem eine Grenze überschritten wird und eine Karte, bzw. eine Kartenkombination einfach zu weit geht. Diese Grenze ist je nach Person, Hintergrund und Erfahrungsschatz komplett anders. Wenn wir nun alle Karten, bei denen Tabus gebrochen werden, aus dem Spiel nehen würden, hätten wir kein «Kampf gegen das Bünzlitum» mehr. Zudem würden wir mit dem Entfernen von einzelnen Karten auch eine Wertung vornehmen (Rassismus ist schlimmer als Homophobie, Krebs schlimmer als Übergewicht, usw.) – was wir natürlich auf keinen Fall möchten.

Wir sind weder frauenfeindlich, männerfeindlich, antisemitsch, rassistisch, bünzlifeindlich noch homophob. Im Gegenteil – die Kampfhummeln sind politisch eher auf der linken Seite des Spektrums angesiedelt. Wir sind jedoch schlicht der Meinung, dass man (im richtigen Kontext und Setup) über alles Lachen darf und sollte – vor allem über sich selbst.

Falls sich jemand durch eine bestimmte Karte/Kartenkombination angegriffen/verletzt fühlt, empfehlen wir, in der Spielrunde über das Thema zu sprechen. Sich bewusst zu werden, wo das Problem liegt und was man als Einzelperson/Gruppe/Gesellschaft tun kann, um auf eine Lösung dieser oft systemischen Probleme hinzuarbeiten. Falls dies keine Möglichkeit darstellt, raten wir, die entsprechenden Karten aus dem Spiel zu entfernen – gerne auch theatralisch verbrennen, verbuddeln oder zerschneiden.

Im spezifischen Fall der N-Karte machen wir jedoch eine Ausnahme. Wir ersetzen sie in der nächsten Auflage durch die Karte «Empörungskultur». Und zwar nicht, weil wir nicht hinter der Karte stehen, sondern weil wir nicht von degenerierten Nazis als Aushängeschild missbraucht werden möchten.

Erpressungsversuche oder Drohungen werden übrigens an die Polizei weitergeleitet. Die sind – im Gegensatz zu schwarzem Humor – nämlich illegal.